Die verwaisten Brüder Peter und Paul leben als Pflegekinder und Lehrjungen beim Schustermeister Kneipp und seiner Frau Emerentia. Der Meister ist meistens schlecht gelaunt, schimpft und geht dann lieber ins Wirtshaus statt zu schustern. Das wiederum bringt seine Frau regelmäßig aus der Fassung, und gern lässt sie ihr Unglück an den Pflegekindern aus. Da beschließen Peter und Paul auszureißen. Verführt von Schlendrianus, dem bösen Geist der Faulheit, wollen sie nach Schlaraffia, dem Land, in dem niemand arbeiten muss und alle den ganzen Tag nur faulenzen, spielen und essen. Schlendrianus freut sich schon teuflisch, denn er glaubt, er habe die beiden Kinder dem Einfluss seiner Gegenspielerin Laborosa, der guten Fee der Arbeit und des Fleißes, endgültig entrissen. Doch schon an ihrem ersten Tag im Schlaraffenland merken Peter und Paul, dass das Leben keinen Spaß macht, wenn man dauernd Bauchweh vom vielen essen hat und sich nicht mehr richtig bewegen kann, weil der Bauch so rund ist wie ein dicker Kürbis. Sie möchten wieder ins normale Leben zurück. Die Schlaraffen aber wollen sie nicht gehen lassen. Da hilft Laborosa den beiden bei ihrer turbulenten Flucht und am Weihnachtsabend wird alles gut, schön und feierlich.
Elf Monate nach dem Welterfolg der Operette „Die lustige Witwe“ komponierte Franz Lehár die Musik zu dem Zaubermärchen Peter und Paul im Schlaraffenland. Lehárs einzige Kinderoperette wurde am Nachmittag des 1. Dezember 1906 im Keller des Theaters an der Wien, dem sogenannten „Kabarett Hölle“, unter der musikalischen Leitung des Komponisten uraufgeführt. Musikalisch bietet das nur noch sehr selten gespielte Werk so schöne Titel wie die „Lebkuchen-Polka“, den „Ferkeltanz“, die „Glückspilz-Gavotte“ oder den „Honignymphen-Walzer“.
AGB IMPRESSUM DATENSCHUTZ 410 | 2552 | 5693 | LOGIN |